Vancouver – das ist so eine Mischung, aus San Francisco, New York und Frankfurt. Also eine Kombination meiner Lieblings-Großstädte. Alleine und mit meinem Zug-Freund Ben, der dort lebt, habe ich die Stadt erkundet.
Gleich vorweg: Hostels und Hotels – und eigentlich alles in British Columbia – ist vergleichsweise teuer. Macht aber nix, denn die Stadt bzw. die Region sind einen Besuch wert. Denn in Vancouver gibt’s alles: Strände, Berge und alles, was eine Großstadt zu bieten hat.
English Bay

Einen schönen ersten Eindruck von der Vielseitigkeit der Stadt gibt’s von English Bay aus. Von dort aus hat man in Richtung Süden einen Blick auf die Stadt, kann über den Strait of Georgia in Richtung Vancouver Island im Westen sehen und bekommt in Richtung Norden einen Blick auf die Berge diverser Provincial Parks. Also quasi alle Vorzüge der Stadt auf einen unglaublich schönen Blick. Zudem ist auch der Strand recht hübsch und zumindest am Vor- und frühen Nachmittag leer.
Gastown

Ich erkunde Städte am liebsten zu Fuß. Genauso bin ich auch in Richtung Nord-Osten von Downtown-Vancouver gelaufen. Ziel: Gastown. Dort gibt es neben ungezählten gemütlichen Restaurants, Cafés und Geschäften die berühmte Steam Clock. Von Dampf angetrieben und mit großem Getöse ihrer Pfeifen verkündet die Uhr viertelstündlich die Uhrzeit. Ich war um Punkt zwölf Uhr mittags vor Ort. Ein Spektakel…
Harborfront
Wer eine kurze Pause und Ruhe benötigt, kann von Gastown aus in Richtung Harborfront laufen. Von dort aus gibt es einen Blick auf North Vancouver.
Granville Island
Quer durch die Stadt zurück geht es Richtung Vancouver Aquatic Centre. Von dort aus setzen kleine Boote nach Granville Island und dem dortigen Markt über. Hier gibt’s frisches Obst, Gemüse, Gebäck und diverse frisch zubereitete Fruchtsäfte. Und auch die Umgebung mit seinen kleinen Geschäften ist hübsch anzusehen.
Kitsilano Beach

Entlang des Wasser mit einem wunderschönen Blick auf die Marina sowie die Skyline geht’s weiter Richtung Kitsilano Beach. Hier wohnt, wer deutlich mehr als die Durchschnittsbevölerung verdient. Der Sonnenuntergang vom Strand aus ist wahrlich atemberaubend. Das wissen Vancouveraner und Touristen gleichermaßen. Der Strand war abends proppenvoll. Mit einer Gruppe von Lindy Hop-Tänzern sind Ben und ich im sogenannten Showboat vor traumhafter Kulisse in den Sonnenuntergang getanzt.
Dark Table-Restaurant
Bisher habe ich keine Tipps für Restaurants gegeben. Diese besondere Erfahrung möchte ich aber unbedingt teilen: Im Dark Table Restaurant isst man sein Abendessen komplett im Dunkeln. Die Service-Kräfte sind blind, führen die Gäste im Dunkeln zu ihrem Tisch oder auf Wunsch zu den Toiletten, zeigen an, wo auf dem Tisch Teller und Gläser stehen. Mit den Rufen „Careful! Careful!“ (Achtung!) bewegen sie sich durch das Restaurant im Dunkeln, um sich mit ihren Kollegen zu verständigen. Von den Gästen wagt sich ohnehin niemand alleine aufzustehen oder sich vom Tisch wegzubewegen. Vielmehr waren Ben und ich froh, dass wir unser Essen auf dem Teller gefunden und es unfallfrei verspeisen konnten. Cocktails, Wein und das Menü waren übrigens hervorragend. Auch deshalb eine klare Empfehlung. Danke, Ben, für diesen außergewöhnlichen Restaurant-Tipp.
Übrigens: Blind Dining-Restaurants gibt’s auch in Deutschland. Wer also in nächster Zeit nicht nach Vancouver kommt, kann die Erfahrung auch in der Heimat nacherleben.
Capilano Suspension Bridge

Nur etwa 20 Minuten braucht der Bus von Downtown Vancouver in den Norden der Stadt – und Mitten in die Natur. Eindrucksvoll überspannt dort die Capilano Suspension Bridge mit ihren 136 Metern Länge den Capilano River. 70 Meter schwingt sie über dem Grund. Eine ganz schön wackelige Angelegenheit und sicher nichts für Menschen mit Höhenangst. Aber was für eine Aussicht. Und nicht nur dort. Die Brücke führt an den Fuß eines Waldes. Über kleinere Hängebrücken kann man hier auf halber Höhe zwischen mächtigen Douglas-Fichten wandern und verweilen. Zudem gibt’s viele Infos über die Beschaffenheit des Waldes und die Tiere, die dort leben. Ben und ich haben nur einige Stunden hier verbracht. Die Gegend gibt aber genügen Spannendes für mindestens einen halben Tag her.

Vancouver ist für mich eine dieser Städte, in der ich nicht das Gefühl habe, eine Touri-Attraktion nach der nächsten ansehen zu müssen. Viel lieber habe ich in Cafés oder Restaurants gesessen und die Menschen beobachtet. Ob Davie Village, Gastown oder Granville Island: Hier gibt’s immer was zu gucken. Für mich ein guter Start in British Columbia, der westlichsten Provinz Kanadas.

